
Stage One – der ursprüngliche Ken
Über den ursprünglichen Ken erfährt man zunächst nicht allzu viel, da man recht wenig von ihm zu sehen bekommt.
Jedoch ist er auch nicht unbedingt ein normaler Teenager. Er hatte früh seinen Vater verloren, das einzige was ihm übrig blieb, waren die Bücher die sein Vater gesammelt hatte. Alles ziemlich anspruchsvolle Bücher, aber Ken hat durch diese eine Liebe zur Literatur entwickelt.
Seine Liebe zur Literatur war aber nicht nur ein Hobby – sie war sein Rückzugsort. Während andere in der Schule redeten, lachten, lebten… war Ken oft allein mit Worten, die mehr verstanden als jeder Mensch um ihn herum.
Nach dem Tod seines Vaters lebte Ken alleine mit seiner Mutter – eine Frau, die ihren Sohn über alles liebte. Sie liebte ihn sogar so sehr, dass sie sich zu Tode arbeitete nur um Ken ein gutes Leben bieten zu können.
Das alles führt uns zu dem Ken, den wir am Anfang der Serie kurz kennen lernen. Ein freundlicher, introvertierter Bücherwurm mit Hide als seinen einzigen und besten Freund. Er ist auch nicht gerade der mutigste. Aber als er endlich mit dem Mädchen ausgehen konnte, das er schon länger im Café Anitque beobachtet hat und sie ihm gesagt hat, sie hätte Angst durch die Ghoul-Vorfälle, begleitet er sie nach Hause.
Doch dann geschieht etwas, das sein Leben für immer verändern sollte.
Stage Two – Wer bin ich?
Eigentlich ist der Titel für dieses Kapitel nicht ganz korrekt, da Ken bis zur letzten Staffel „Tokyo Ghoul:Re“ noch nicht weiß WER genau er ist, oder sein möchte. Aber da er sich hier das erste Mal die Frage stellt, denke ich, passt das.
Im Krankenhaus
Sein neues „Ich“ beginnt sich zu entwickeln, als er nach dem Date mit Liz im Krankenhaus liegt und im Koma die Ärzte reden hörte, dass sie ihm die Organe von Liz geben.
Die erste Änderung die er bemerkt ist, dass ihm das Essen im Krankenhaus nicht schmeckt. Aber darüber macht er sich keine großen Gedanken.
Was ihn dort viel mehr aus der Fassung bringt, ist der Moment, in dem die Krankenschwester ihm sagt, dass Hide wieder zu Besuch da war. Denn da merkt Ken: Hide ist immer für ihn da.
Ohne zu fragen.
Ohne zu zögern.
Als Einziger.
Die Realisierung
Als er das Krankenhaus schließlich verlassen darf, hofft er insgeheim, dass alles, was geschehen ist, vielleicht nur ein schlimmer Traum war. Dass Rize, das Blut, die Schmerzen – nur ein Albtraum waren. Doch je mehr Schritte er macht, desto mehr merkt er: Etwas ist anders. In ihm. Um ihn. Er fühlt sich fremd in seiner eigenen Haut.
Zu Hause angekommen findet er eine Einkaufstasche mit einer Notiz von Hide. Einfach da abgestellt. Keine große Geste. Nur ein kleiner Akt von Nähe, der Ken mitten ins Herz trifft.
Er bedankt sich in Gedanken – und gleichzeitig entschuldigt er sich. Dafür, dass Hide sich so viel Mühe gibt.
Dass er ihn täglich im Krankenhaus besucht hat, obwohl Ken nicht wach war.
Dass er ihm seine heiß geliebten Hacksteaks gekauft hat, ohne danach gefragt zu haben.
Und ich? Ich kann ihm nichts geben… – denkt Ken. Leise. Müde.
Später sitzt er einfach nur trüb auf seinem Bett, der Fernseher läuft nebenher.
Eine Talkshow – ein Ghoul-Wissenschaftler spricht.
Erst hört Ken kaum hin…
Doch als die Frage fällt, ob Ghoule normale Nahrung zu sich nehmen können, wird er plötzlich hellhörig.
Er erinnert sich an Liz.
Und als der Wissenschaftler erklärt, dass normale Nahrung für Ghoule verdorben schmecke, verkrampft sich in Ken alles.
Panik schleicht sich ein – leise, aber unaufhaltsam.
Er sucht verzweifelt in seiner Küche nach etwas, das ihm vielleicht doch noch schmecken könnte. Die ersten Bisse in seinen Burger erst zögerlich, aus Angst vor der Erkenntnis. Dann von einem Sandwich, über Milch, Senf bis hin zu Ketchup – er stopft alles nacheinander in seinen Mund, verzweifelt auf der Suche nach einem vertrauten Geschmack. Er ist völlig am Boden, als er merkt, dass ihm tatsächlich gar nichts mehr schmeckt.
Dann der kleine Lichtblick, als das Hacksteak von Hide vor ihm zu Boden fällt.

Das ist doch mein Lieblingsessen… und Hide hat es extra für mich gekauft. So bereitet er es vor, wie er es gerne isst. Doch bei dem ersten Bissen, kommt ihm eine Träne. Das kann doch nicht war sein…
Das Erwachen
Als Ken nach seiner Entlassung immer noch nicht zur Uni geht, hinterlässt Hide ihm eine Nachricht auf dem Handy. Ken’s Lieblingsautor Sen Takatsuki gibt eine Autogramstunde im Buchladen. Er klammert sich an diese kleine Hoffnung – vielleicht, nur vielleicht, fühlt sich etwas wieder richtig an. Sen Takatsuki ist noch die eine Konstante ist in seinem Leben, die sich nicht verändert hat.
Als er jedoch beim Buchladen ankommt, sieht er, dass die Autogrammstunde schon vorbei ist. Bei seiner Reaktion darauf, merkt man förmlich wie sehr ihn das mitnimmt, dass ihm nicht mal das geblieben ist. Auf dem Heimweg, bleibt plötzlich stehen, da er einen verführerischen Geruch wahrnimmt.
Den Geruch nach Menschenfleisch.
Wenn er dieses Verlangen nach Menschenfleisch bemerkt, stürmt er nach Hause um sich im Spiegel anzusehen. Da sieht er es zum ersten Mal. Sein Ghoul-Auge.
Er fragt sich was das soll. Und dann sieht er in seinem Spiegelbild – das Phantom von Liz. In diesem Moment fällt alles in sich zusammen. Die Wahrheit trifft ihn wie ein Schlag. Durch die Organe, die er von Liz bekommen hat, wurde er zum Ghoul.
Voller Verzweiflung versucht er sich, diese Organe heraus zu schneiden, doch das Messer bricht ab und er fällt zu Boden…
Ich hoffe, dir hat mein erster Blog-Beitrag gefallen und du konntest ein Stück von Ken Kanekis innerer Welt mitfühlen.
Was hat dich an seiner Geschichte besonders berührt? Oder siehst du manches vielleicht ganz anders?
Hinterlass mir gern einen Kommentar – ich freu mich auf deine Gedanken!
Und falls dich Kens Geschichte ebenso tief berührt hat wie mich: Es wird bald weitergehen. Denn das war erst der Anfang – sein innerer Weg ist noch lang, und es gibt noch so viel mehr zu fühlen, zu entdecken… und zu erzählen. 🖤
